Zwei Monitore zeigen die beiden Hälften eines Liegeraumes in einem japanischen Freizeitzentrum. Der Liegeraum ist durch eine Wand in einen Teil für Frauen und einen Teil für Männer geteilt. Die Leinwand, auf der ein amerikanischer Film mit japanischen Untertiteln gezeigt wird, verbindet die beiden Räume. Er kann gleichzeitig von den Frauen als auch von den Männern gesehen werden. Trotz des Filmangebots wird der Raum jedoch auf beiden Seiten als Schlafraum benutzt.
Das in Japan häufige Phänomen des „inemuri“, Schlafen in der Öffentlichkeit, und das spezifische räumliche Setting mit strikter Geschlechtertrennung sowie das Aufeindertreffen unterschiedlicher kultureller Codes (Amerikanischer Film, Schlafende) bildet die Grundlage zur Bearbeitung der vorhandenen Videoaufzeichnungen:
Die einzelnen Videosequenzen - im Liegebereich der Frauen von Almut Rink bzw. im Bereich der Männer von Christof Schlegel aufgenommen - werden jeweils unterschiedlich beschrieben. Diese Beschreibung dient als Vertonung der jeweiligen Filmparts.
Auf zwei Sitzpolstern kann mittels Kopfhörern die jeweilige Seite mit den unterschiedlichen Interpretationen akustisch verfolgt werden, während die zwei Monitore ein (sonst nicht wahrnehmbares) Gesamtbild des Raumes erzeugen.
Projekt
Videoinstallation im Rahmen der Ausstellung „Yuniku“,
Forum Stadtpark, Graz
Kooperation
Almut Rink | Christof Schlegel
Zeitraum
2000
> zurück zu Ausstellungen/Kunstprojekte